Die Geschichte des Dederonkittels und des Nylonkittels
Die snythetische Polyamid Faser wurde bereits 1937 das erste Mal hergestellt und Dederon als eine Polyamid 6-Faser entwickelt.
Die Formel lautet (C6H11NO) - der Schmelzpunkt liegt bei ca. 216 °C.
Bekannt wurde das Produkt vorerst als Perlon, aus dem dann die beruehmten Nylonstrumpfhosen der Nachkriegszeit hergestellt wurden.
In der DDR musste aus Markenschutzgruenden ein neuer Name fuer diese Faser gefunden werden("Dederon" DDRon)
Der Dederonkittel selbst wurde erst 1957 (VEB Chemiefaserkombinat) hergestellt.
Die hervorragenden Eigenschaften (Stark, dehnbar und zaeh) des Dederonkittels machten ihn bei der weiblichen Bevölkerung sehr beliebt.
Dederon war ein optimales Produkt um Einkaufstaschen und Netze für die täglichen Hamstertouren herzustellen. Auch der aus den Produktionsbetrieben nicht wegzudenkende Dederonkittel für die weiblichen Arbeiterinnen wurde aus diesem Material gefertigt.
Es gab viele Fotos von Produktionsarbeiterinnen im flotten Dederonkittel.
Der Dederonkittel war einfach und billig zum Herstellen und er wurde deshalb von den damaligen Produktionsbetrieben in grosser Anzahl den Arbeiterinnen zur Verfuegung gestellt.
Im Sommer kam der Tragekomfort der Frau besonders entgegen, weil man trotz Hitze fast unbekleidet und trotzdem adrett gekleidet herumlaufen konnte. Besonders nach dem Schwitzen konnte man die holden weiblichen Rundungen der Traegerinnen sehr deutlich sehen.
Der hauchduenne Dederonkittel wurde auch von der weltgewandten Frau fuer erotische Spielereien eingesetzt.
Der Nylonkittel konnte sehr schnell ausgezogen werden, das besonders im ländlichen Raum sehr beliebt war.
Dazu diente die modisch angebrachte Knopfleiste, die noch dazu sehr funktionell war.
Manche Frau konnte sich mit einem Dederon-nylonkittel auch erotische Fantasien erfüllen, indem Sie sich völlig entbloesst, nur mit dem zarten Nylonkittel bekleidet in der Öffentlichkeit zeigte. Es war damals durchaus ueblich im hauchduennen Nylonkittel seine Bekannten und Verwandten unter Zuhilfenahme oeffentlicher Verkehrsmittel zu besuchen.
So war die Traegerin eines Dederon-Nylonkittels auf den ersten Blick arbeitsam gekleidet, aber dennoch erotisch angezogen und zog die begehrlichen Blicke mancher Maenner auf sich.
Aus den Reststoffen des Dederonkittels wurde der Dederon-Beutel hergestellt, weil aus Spargruenden nichts weggeworfen wurde.
Die Einwohner der ehemaligen DDR hatten fuer alle Lebenslagen ihren Dederonbeutel dabei.
Man konnte ihn knitterfrei in jeder Hosentasche unterbringen.
Wenn es hieß:"Im oertlichen Geschaeft gibt es jetzt exotische Fruechte", war jeder froh, wenn er seinen Dederonbeutel mit dabei hatte.
Der Nylonkittel aus Polyamid war die westliche Form der neu entwickelten Polyamidfaser. Der westliche Nylonkittel aus 100 Prozent Nylon Polyamid ist viel rascheliger als der Dederonkittel. Er wurde in den 60iger und 70iger Jahren im Westen produziert. (Nylonstoffe sind: Polyamid, Nylfrance, Enkalon, Fabelnyl) Anfang der 80iger Jahre verschwand er aus der Produktion. Man sagte ihm nach, das man in einem Nylonkittel sehr viel schwitzt und man nannte ihn deshalb auch Schwitzkittel. Besonders aufreizend zu dieser Zeit waren Friseusen im rascheligen Nylonkittel.